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Hintergrund

Warum HUNT?

Die Jagd ist nur ein Beispiel für die vielen Beziehungen zwischen Mensch und Natur, die Einfluss auf die Artenvielfalt nehmen, und dabei zahlreiche sozialwirtschaftliche, kulturelle und Umweltfaktoren miteinbezieht. Eine nachhaltige Nutzung der Artenvielfalt wird in der globalen Agenda immer wichtiger.HUNT ist daher ein aktuelles Projekt, das soziale, wirtschaftliche und ökologische Elemente mit der Politik vereint. Dabei wird das Potential für neue Möglichkeiten beim Schutz der Artenvielfalt untersucht.

Wie wir die natürlichen Rohstoffe der Welt nutzen, ist ein Thema, das die Grenzen vieler Disziplinen, Regionen und Verwaltungsebenen überschreitet. Trotz der steigenden Anerkennung, welche die Jagd als Mittel für den Artenschutz findet, ist offensichtlich, dass die Entwicklung von nachhaltigen Verwaltungsstrategien eine Herangehensweise erfordert, die nicht nur auf natur- und sozialwissenschaftlichen Kenntnissen beruht, sondern auch auf Erfahrung aufbaut.

 

Was bedeutet Jagd?

Die Jagd ist eine uralte Tradition. Sie läßt sich bis in prähistorische Zeiten zurückverfolgen, als der Mensch noch zur Nahrungsbeschaffung auf die Jagd angewiesen war. Abbildungen von frühen Jagdmethoden findet man in Form von Höhlenmalereien und Steinritzungen auf der ganzen Welt. Aber was für eine Rolle spielt die Jagd noch im 21. Jahrhundert? Schließlich ist das doch die Ära in der die Kinder glauben, dass Nahrungsmittel aus dem Supermarkt stammen.

 
 
Foto: J. Linnell
 

 

Die Jagd im 21. Jahrhundert

In der entwickelten Welt ist die Jagd heutzutage meist streng reguliert und genau an Abschussquoten und abgesteckte Jagdreviere gebunden. Es gibt so viele verschiedene Methoden zu jagen, wie es Beutetiere gibt; Schlingen, Hunde, Pfeil und Bogen – um nur einige zu nennen. Möglicherweise gibt es auch so viele Argumente für die Jagd wie es Jäger gibt.

Naturmenschen werden von dem Ideal angezogen, sich in unberührter Natur frei bewegen zu können, während Gastronomen und Feinschmecker von der kulinarischen Qualität des Fleisches schwärmen. Einige bezeichnen die Jagd als einen Lebensstil, eine Tradition und schätzen das Geschick, was ihnen von ihren Vorvätern weitergereicht wurde. Andere genießen den sozialen Aspekt und die Kameradschaft der Jagdgemeinde. Zudem ist die Jagd in vielen Entwicklungsländern und einigen indogenen Gemeinschaften als Existenzgundlage nicht wegzudenken. Andererseits gibt es Wilderer, die für das Geld, den Nervenkitzel oder eine wertvolle Trophäe  bereit sind das Gesetz zu brechen. Lizenzierte Trophäenjäger haben vielleicht eine ähnliche Motivation für die Jagd, aber möglicherweise ein reineres Gewissen.

Die Jagd umfasst eine Vielzahl von sozialwirtschaftlichen, kulturellen und umweltrelevanten Faktoren. Zusätzlich werden durch die Tatsache, dass die Jagd das Töten von Tieren beinhaltet, Spannungen zwischen verschiedenen Teilen der Gesellschaft hervorgerufen. Allerdings wird die Rechtmäßigkeit der Jagd  durch weitere Umstände beinflusst,  die scheinbar nicht mit dem Töten vonTieren zusammenhängen: etwa von sozialen Entwicklungen in ländlichen Gebieten und kulturellen Veränderungen der Gesellschaft als Ganzes. Mit anderen Worten, ob Jäger oder nicht: beim Thema Jagen fällt es offenbar schwer einen objektiven Standpunkt zu vertreten. Die beiden Extreme werden oft als der passionierte Jäger einerseits und der überzeugte Tierschützer andererseits dargestellt. Dazwischen gibt es Landbesitzer, Verwaltung, Lieferanten, Wanderer, Bauern und viele “normale” Leute.

 

 

Foto: O. Strand, J. Linnell
 
 

Eine Notwendigkeit für HUNT

Um Konflikte zu entschärfen und die Rechtmäßigkeit von Verwaltungspraktiken zu sichern, die nachhaltige Jagdmethoden zum Ziel haben, ist es entscheidend alle Mechanismen die zur Polarisation zwischen Interessengruppen führen zu verstehen. HUNT nutzt die Jagd als Ausgangspunkt um verschiedene Aspekte im Verhältnis zwischen Mensch und Natur zu erkunden.

 

 
Foto: P. Jordhøy
 

Neues Wissen, verbesserte Verwaltung

Gegenwärtig ist unser Wissen hinsichtlich der Jagd und des Artenreichtums meist auf Studien beschränkt, die nur ein Fachgebiet betreffen. Fachübergreifende Studien, die spezifisch das Thema Jagd im Verhältnis zur Artenvielfalt untersuchen, sind dagegen rar. Über einen Zeitrum von drei Jahren wird HUNT deswegen vier verschiedene wissenschaftliche Disziplinen - Soziologie, Politikwissenschaften, Wirtschaftswissenschaften und Ökologie - in unabhängigen Arbeitsgruppen zusammenführen, um diese Wissenslücke zu schließen. Diese originelle Herangehensweise wird nicht nur zu einem besseren Verständnis zwischen sonst isolierten Forschungsrichtungen führen, sondern ausserdem umfassende Einblicke über die Bedeutung der Jagd in verschiedenen europäischen und afrikanischen Ländern gewährleisten.

 

 

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